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Galaxie Gemer

Die unerforschte Region Gemer, eine Karstlandschaft, die die Ost- und Westslowakei überbrückt, das auserwählte Land des ungarischen Adels und die Heimat der slowakischen Förderer des nationalen Bewusstseins. Ein akribisch konstruierter Teil der Welt des Eisernen Grafen Andrássy ist heute ein Hipster-Traum für Urbex-Selfies. Ein Graph namens Authentizität verbindet alle Höhen- und Tiefenpunkte dieser „Peripherie“ fernab der intergalaktischen Autobahn. Es liegt an dir, ob der Luxus der Adelsresidenz der Andrássys in Betliar, das slowakische „Taj Mahal“ in Krásnohorské Podhradie oder die „schwarzen Löcher“ (früher erstaunliche technische Bauwerke, die hier eine in Europa wohlbekannte Adelsfamilie hinterlassen hat) zum Ziel deiner Reise werden. Lass dir das Beste zwischen Ost und West nicht entgehen und lande mit deinem Raumschiff am Gotischen sakralen Weg von Gemer. Ehe du Gemer vollständig kennengelernt hast, werden ein paar Sonnen aufleuchten, ein paar Sterne erlöschen, du wirst schlicht nie genug davon haben.

Die Kirchen sind normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie öffnen ihre Türen jedoch regelmäßig während organisierter Veranstaltungen. Einige haben während der Sommersaison feste Öffnungszeiten. Informationen und Karten zu den einzelnen Denkmälern des Gotischen Wegs findest du auf der Website https://gotickacesta.sk/.

Gemerer Odysee

Begib dich auf eine Odyssee zum Erkunden von Gemer und in Gesellschaft von Reisebegleitern, die dir die Region in ihrer wahren Gestalt zeigen. Es ist eine Zeitreise, die vor langer Zeit begann und heute noch nicht zu Ende ist. In Begleitung von Mišo Hudák, für den Gemer eines seiner Lieblingsuniversen ist, findest du dich an Orten – schwarzen Löchern – wieder, die man mit Schrift nur schwer beschreiben kann.

Auf dem Gotischen Weg durch Gemer entdeckst du wiederum in Begleitung eines Reiseleiters von OZ Gotická cesta (dt. Bürgervereinigung Gotischer Weg) unter der grauen Ablagerungsschicht aus Sternenstaub die wahren gotischen Schätze der Gemerer Kirchen. Im Sternennebel am RAND DER WELT, hinter den dicken Kirchenmauern, erkennst du gotische Fresken, epische Wandmalereien mit starkem Akzent italienischer Meister.

Gotische Basilika in Štítnik

Es handelt sich um eine ursprünglich dreischiffige Basilika aus dem 14. und 15. Jahrhundert mit wunderschönen Stern- und Netzgewölben. Die Kirche hat einen massiven Turm und ist ein markantes Wahrzeichen des gesamten Tals von Štítnik. An den Wänden befinden sich mehr als 200 Quadratmeter Wandmalereien (Secco- und Freskomalerei), die verschiedene, meist religiöse Themen darstellen. Ein einzigartiges gotisches Bronzetaufbecken aus dem Jahr 1454, die älteste Orgel in der Slowakei aus dem Jahr 1492, handbemalte Kirchenbänke oder die letzte Ruhestätte der Nachkommen der Familie Bebek – all das verbirgt sich in einer einzigen Basilika.

Praktische Informationen: Um Zugang zum Denkmal zu erhalten, wende dich vor deinem Besuch an Mgr. Jana Ilčisková – Gemeindepfarrerin unter +421 907 337 855 oder an Mgr. Matúš Molnár – Kirchenvorsteher unter +421 918 783 356 , stitnik@ecav.sk.

Kirche in Koceľovce

Sie gehört zu den bedeutendsten Denkmälern der mittelalterlichen Architektur und insbesondere der Wandmalerei in der Slowakei. Die Kirche wurde ungefähr in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und dem Hl. Bartholomäus geweiht. Dem Besucher fällt sofort der unkonventionell gestaltete Turm auf, ähnlich dem nördlichen Sigismund-Turm des St.-Elisabeth-Doms in Košice. Die wertvollen Fresken im italienisch-byzantinischen Stil mit Motiven aus dem Leben Jesu Christi und der Jungfrau Maria sind 150 Jahre älter als Da Vincis Letztes Abendmahl oder Michelangelos Jüngstes Gericht in der Sixtinischen Kapelle.

Praktische Informationen: Um Zugang zum Denkmal zu erhalten, wende dich vor deinem Besuch an Mgr. Emília Velebírová, Pfarrerin, +421 911 747 211

Kirche in Ochtiná

Die Kirche birgt figurative Freskenmalerei aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, die die gesamte Fläche des Presbyteriums und den Triumphbogen bedeckt und sich auch im Dachbodenraum erhalten hat. In den Jahren 1976-1977 wurde in der Kirche eine Restaurierungsforschung an den Gemälden durchgeführt. Der Professor Milan Togner und der akademische Maler Jiří Josefík führten für den Autor dieser Fresken den Begriff „Meister des Presbyteriums von Ochtiná“ ein.

Praktische Informationen: Um Zugang zum Denkmal zu erhalten, wende dich vor deinem Besuch an Martin Dudáš, Diakon, +421 905 874 096

Hochofen Karl in Vlachovo

1870 wurde der Bau des Hochofens Karl (slow. Karlova huta) abgeschlossen. Er wurde im Auftrag von Emanuel Andrássy (1821 – 1891), dem Sohn von Karl III., gebaut, nach dem der Ofen benannt wurde. Laut der Universität Sheffield ist dieser Hochofen – Karlshütte – einer der bedeutendsten historischen Hochöfen Europas. Für die Slowakei ist es ein nationales Kulturdenkmal. Jedoch verfällt es allmählich.

Praktische Informationen: Der Hochofen Karl (Karlshütte) in der Gemeinde Vlachovo am Standort Dobšinská Píla ist geschlossen und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aus einiger Entfernung, ohne das Privatgrundstück zu betreten, kannst du dir jedoch ein paar Ansichten und Schnappschüsse ergattern.

Hütte Etelka in Nižná Slaná

Die Etelka-Hütte in Nižná Slaná ließ im Jahr 1867 ebenfalls Graf Emanuel Andrássy an der Stelle zweier älterer Öfen erbauen, diesmal benannte er die Hütte nach seiner Mutter, und vielleicht gerade deshalb ist das Gebäude noch schöner, mit einer anmutigeren Architektur. Etelka war 1867 – 1907, in der Zeit des größten Aufschwungs des Hüttenwesens und Bergbaus, in Betrieb. Von dem großangelegten Hüttenbetrieb hat sich gerade mal das Hüttengebäude mit einem Hochofen erhalten. Die Bürgervereinigung Barbora engagiert sich für den Erhalt der Hüte und deren annähernde Rückführung in den Zustand von 1910. Das Gebäude ist umzäunt und für die Öffentlichkeit unzugänglich. Man kann Etelka aus der Ferne betrachten und sie mit einer Kamera festhalten.

Praktische Informationen: Das technische Denkmal wird verwaltet von: OZ Barbora, Mgr. Andrea Heldová unter +421 948 933 999, geoparkmalekarpaty@gmail.com, heldovaandrea@gmail.com. Etelka befindet sich nahe der Straße von Gočovo nach Nižná Slaná. GPS 48.74202784660421, 20.416439258926914

Gräflicher Eiskeller in Vlachovo

Eiskeller, die damaligen Kühlschränke (zur Aufbewahrung von Fleisch/ Fang von den berühmten Jagden von Betliar) sind niedrigere, dickwandige Bauwerke, die mithilfe von im Winter eingelagertem Eis aus Flüssen und Teichen das Fleisch auch in den Sommermonaten in der nötigen Kühle hielten. Doch dieses Bauwerk kann nicht wirklich als Eiskeller bezeichnet werden. Seine Architektur erinnert stark an einen ägyptischen pyramidenförmigen Bau aus massiven Steinen auf zwei Etagen. Es ist von zwei Seiten über Seitentreppen zugänglich. Das Obergeschoss mit einem Gewölbe mündet in eine Höhle, in der das Eis gelagert wurde. Das Bauwerk richtet sich effektiv gegen Norden. Auf einem Gemälde im Schloss von Betliar sind dort noch vier Skulpturen in Gestalt der Sphinx zu sehen, doch in Wirklichkeit findet man diese am Eiskeller heute nicht mehr. Sie gingen verloren, noch bevor der gräfliche Eiskeller 2004 von der Öffentlichkeit entdeckt wurde. Das Portal erinnert an den Eingang zu einer Mastaba – einem ägyptischen Grabbau.

Praktische Informationen: Der Eiskeller ist vom Andrássy-Herrenhaus in der Gemeinde Vlachovo in etwa 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Durch eine Abbiegung nach links gelangt man auf einen Weg zwischen Familienhäusern und entlang des Bahndamms, nach einigen Metern kommt man rechts zu einer kleinen Eisenbahnbrücke, von der man dann sofort wieder nach links abbiegt. Bereits von der Brücke aus erblickt man den Eiskeller, der in einen felsigen Hügel gesetzt wurde. In der Nähe des Denkmals befindet sich ein Wanderunterstand mit einer Informationstafel.