
Zipser Burg
Zipser Burg
Eine der größten Burganlagen Mitteleuropas befindet sich in der Zips. Die Burg fußt auf einem großen Kalksteinfelsen und ragt bis zu 200 m über das umliegende Gelände hinaus. Sie prägt die weite Umgebung rund um die Hauptverbindungsstraße zwischen den ostslowakischen Regionen Zips und Scharosch. Obwohl sie sich über der Stadt Spišské Podhradie erhebt, gehört sie zur Katastralgemeinde der Gemeinde Žehra. Die Burg ist ein nationales Kulturdenkmal und steht seit 1993 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die ältesten Spuren auf dem Burghügel, nahezu siebentausend Jahre alt, hinterließen Menschen aus dem Neolithikum. Von alters her kreuzten sich hier bedeutende Handelsrouten, die den Süden Europas mit dem Norden und den Osten mit dem Westen verbanden. Der heutige Burghügel war früher ein Zufluchtsort für die hiesigen Anwohner. Die Burg ist ein begehrtes Ausflugsziel geworden, wovon die jährlich steigende Besucherzahl zeugt. Die Nähe anderer bedeutender Denkmäler macht die Burg noch attraktiver. Gegenwärtig beherbergt die Burg Museumsausstellungen des Zipser Museums zur Geschichte der Burg, der mittelalterlichen Waffen und der Feudaljustiz.
In der Umgebung der Zipser Burg verläuft der Lehrpfad Sivá Brada - Dreveník. An acht Haltestellen können Wanderer die Geschichte der Region und ihre Naturbesonderheiten kennenlernen. Auf der Burg finden jährlich die sog. "Burgspiele" statt, bei denen man sich historische Fechtkämpfe und andere unterhaltsame Veranstaltungen ansehen kann.
Spišské Podhradie und Spišská Kapitula
Die Stadt liegt im Talkessel Hornádska kotlina, im Tal des kleinen Flusses Margecianka, etwa 12 km östlich von Levoča. Sie befindet sich in einem Tal zwischen zwei der vier mittelalterlichen Zentren der Zips, der Zipser Burg und dem Zipser Kapitel. Deren älteste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1249. Spišské Podhradie war im 12. Jahrhundert eine Burgsiedlung der Zipser Burg, die sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu einem autonomen, von der Burg unabhängigen Städtchen entwickelte. Es gehörte der Gemeinschaft der Zipser Sachsen und entwickelte sich bereits im 14. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handwerkszentrum.
Ein bedeutendes Baudenkmal in der Stadt ist die romanische Mariä-Geburt-Kirche mit gotischen und späteren klassizistischen Umbauelementen, im Innenraum mit einem gotischen Altar aus dem Jahr 1500. In der Stadt befindet sich ein Renaissance-Rathaus aus dem Jahr 1546, Handwerks- und Bürgerhäuser aus der Renaissance und dem Barock, eine Kirche und Kloster der Barmherzigen Brüder - umgebaut im Barockstil - und eine barocke Mariensäule. Die Entwicklung der Stadt und ihres Handwerks ist eng mit der Zeit der "sächsischen Kolonialisierung" verbunden.
1948 wurde an Spišské Podhradie das Zipser Kapitel (slow. Spišská Kapitula) angeschlossen, welches seit 1956 unter städtischem Denkmalschutz steht. Das Kapitel entstand bereits im 11. Jahrhundert an der Kreuzung wichtiger Wege unterhalb der Zipser Burg. Im Verlauf der Zeit wurde es zum kirchlichen Zentrum der Zips und Ende des 12. Jahrhunderts Sitz der Propstei. Heute ist es Sitz des erneuerten Zipser Bistums und des Priesterseminars des Bischofs Ján Vojtašák. In diesem Teil der Stadt können Besucher ein gotisches Kleinod, die St. Martinskathedrale bewundern. Zu den Sehenswürdigkeiten des Zipser Kapitels gehört auch ein Glockenturm. Spišská kapitula und Spišské Podhradie waren bekannt für ihre Schulen mit hohem Bildungsniveau.
Sivá Brada
Sivá Brada (dt. Grauer Bart) ist ein Travertinhügel in der Nähe von Spišské Podhradie. Auf seinem Gipfel bildet eine Mineralquelle einen kleinen Teich, weitere Mineralquellen befinden sich in der Umgebung. Heute ist es ein nationales Naturreservat, das bei Touristen sehr beliebt ist.
Der Travertinhügel hat eine Höhe von ca. 25 Metern. Interessanterweise ist dieser im Gegensatz zu anderen ein "lebender" Travertinhügel. Das hervortretende Wasser erhält ihn am Leben, demzufolge wird der Travertinhügel jährlich auch breiter. In der Vergangenheit gab es hier auch einen Geysir, der mehrere Meter hoch ausbrach, jedoch ließen die Eruptionen im Laufe der Zeit allmählich nach. Heutzutage kann die Quelle während der Trockenzeiten vollständig austrocknen.
Dieses einzigartige Naturphänomen wurde 1979 zum Nationalen Naturreservat erklärt. Auf Sivá Brada befindet sich auch die barocke Hl.-Kreuz-Kapelle aus dem Jahr 1675, die das Wahrzeichen der Umgebung ist. Die Kapelle ist zudem Teil des Zipser Jerusalems, eines Systems von mehreren Kapellen. Es beginnt mit der St.-Martinskathedrale in Spišská Kapitula und endet auf Sivá Brada.
Dreveník
Das nationale Naturreservat Dreveník befindet sich südöstlich von Spišské Podhradie in der Nähe der Zipser Burg. Es liegt auf 612 Metern Höhe und ist eines der ältesten Schutzgebiete in der Slowakei. Das Reservat wird vom Nationalpark Slowakisches Paradies verwaltet. Auf dem Dreveník-Hügel befindet sich eine Ackerbauer-Siedlung aus der Jungsteinzeit. Hier wurden Überreste von Mammuten, Gegenstände aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und der Burgenzeit gefunden. Der Hügel entstand durch Einwirkung von Mineralwasserquellen in einem tektonischen Bruch. Es ist das älteste Gebilde seiner Art in der Umgebung von Spišské Podhradie und das größte Travertingebiet der Slowakei. An seinen Hängen befinden sich drei Höhlen. Kalksteintürme an seinem östlichen Rand werden "Kamenný raj" (dt. Felsenparadies) genannt und eine der schönsten Schluchten wiederum "Peklo" (dt. Hölle). Das Felsenparadies ist auch ein Paradies für Felskletterer - es gibt hier eine Vielzahl von Felstürmen. Von Dreveník aus genießen Sie viele schöne Aussichten. Besonders schön ist der Blick auf die majestätische Zipser Burg.

Wegbeschreibung
Sie starten vom Parkplatz unterhalb der Burg in Richtung Zentrum von Spišské Podhradie. Fahren Sie durch das Zentrum weiter leicht steigend nach Spišská Kapitula. Einige Stellen sind hier noch nicht markiert bzw. ist die Markierung nicht immer gut sichtbar, deshalb empfehlen wir, sich die GPX-Koordinaten auf Ihr Smartphone oder ein anderes Gerät herunterzuladen, damit Sie sicherer und ohne Unterbrechungen fahren können.
An Spišská Kapitula (dt. Zipser Kapitel) fahren Sie am „Tor“ vorbei und dann über die Hauptstraße. Weiter führt die Route über ausgedehnte Wiesen mit Blick auf die Zipser Burg. Ein weiterer gut sichtbarer Orientierungspunkt ist die Kapelle der Hl. Rosalia, nur ein Stück weit von Ihnen entfernt. Fahren Sie hier einfach weiter, zu der Kapelle kehren Sie später noch zurück. Fahren Sie entlang eines kleinen Waldstücks rechts von der Kapelle bis zur traditionellen Hütte Spišský salaš, wo man bei Bedarf gut essen kann. Hinter der Hütte müssen Sie ein Stück auf der Hauptstraße fahren. Nach einer kurzen Abfahrt biegen Sie links ab zur nächsten Kapelle Sivá brada (dt. Grauer Bart). Rund um die Kapelle sprudeln mehrere Geysire aus der Erde, die am Hang des Hügels bemerkenswerte Naturformationen bilden.
Von der Kapelle geht es weiter bergab auf einem unauffälligen Pfad, vorbei an einem weiteren Geysir. Jetzt erreichen Sie die Kapelle der hl. Rosalia, nach einem kurzen Anstieg über die Wiese. Nachdem Sie sich an der beeindruckenden Landschaftsszenerie und ihren Sehenswürdigkeiten sattgesehen haben, fahren Sie hinab zum Ausgangspunkt in Spišské Podhradie zurück.
Diesmal fahren Sie vom Parkplatz weiter hinauf in Richtung Burg. Kurz vor dem steilen Anstieg zur Burg biegen Sie rechts ab. Sie fahren an einem kleinen Steinbruch vorbei. Dahinter biegen Sie links ab und steigen hinauf auf den Hügel Ostrá hora, von wo aus Sie weitere herrliche Ausblicke auf die Zipser Burg genießen können. Vom Hügel kehren Sie dann wieder ein Stück zurück. Am Wald entlang fahren Sie weiter zu Skalné mesto (dt. Felsenstadt).
Hinter Skalné mesto folgt ein kurzer Anstieg, dort muss man die Fahrräder einige Meter lang weiter tragen, um auf eine Ebene über den Felsen zu gelangen. Die Abfahrt hinab vom Plateau ist die Mühe aber wert. Ein Rundherum-Ausblick und ein Pfad, der durch hohes Gras verläuft - bis Sie unten an einer Straße ankommen, wo Sie zuerst links und dann nach ein paar Metern rechts auf einen Feldweg in Richtung Žehra abbiegen.
In Žehra ist die Heilig-Geist-Kirche am Friedhof sehenswert. Fahren Sie dann weiter auf der Hauptstraße und dem roten Radweg in Richtung Hodkovce. An der ersten Kreuzung hinter Žehra biegen Sie links ab und fahren weiter den Berg hinauf. Sie durchqueren das Dorf Hodkovce. Biegen Sie an der nächsten Kreuzung an einem Kreuz links zur Zipser Burg ab. Steigen Sie zum Parkplatz unterhalb der Burg hinauf. Höchste Zeit, die Burg zu besichtigen!
Auf einem Weg entlang der Burgmauer fahren Sie hinab zum Parkplatz in Spišské Podhradie, wo die Schlendertour durch die Umgebung der Zipser Burg endet.