Silica-Plateau
Silica-Plateau
Das Silica-Plateau ist das größte Plateau des Slowakischen Karstes, es liegt im seinem südlichen Teil und hat eine Fläche von ca. 150 km². Es befindet sich auf dem Gebiet der beiden Staaten Slowakei und Ungarn. Seine Oberfläche bildet ein Kalksteinplateau. Das Plateau ist eine größtenteils unbewaldete, kahle Ebene oder Hochebene. Im Sinne der geomorphologischen Gliederung gehört das Gebiet des Silica-Plateaus zum Gebiet des Slowakischen Erzgebirges, zu seiner Einheit Slowakischer Karst, und ist Bestandteil der Inneren Westkarpaten.
Von dem Plešivec-Plateau trennt es im Westen das tiefe Tal des Flusses Slaná, vom Plateau Dolný vrch das Tal des Flusses Turňa, im Süden grenzt es an den Talkessel Rimavská kotlina, im Norden bilden wiederum steile Hänge eine Grenze, die das Plateau vom Talkessel Rožňavská kotlina abgrenzen und im Osten grenzt es an den Bergsattel Jablonovské sedlo genannt auch Soroška. Die Ebene setzt sich aus hellen Trias-Kalksteinen zusammen. Die höchsten Gipfel Malý vrch (679 m) und Drieňovec (676 m) befinden sich im nördlichen Teil des Plateaus, wobei die Gesamthöhe allmählich bis auf 450 m im Innenraum der Höhle Domica abnimmt.
Ein weiterer bedeutender Gipfel ist der Aussichtsberg Dievčenská skala (660 m). Er bietet einen Panoramablick auf den nördlichen Teil des Slowakischen Karstes sowie das Gebirge Volovské vrchy. Am nordwestlichen Rand des Silica-Plateaus über dem Dorf Brzotín sind die Felsen Brzotínske skaly schon aus der Ferne sichtbar. Das Silica-Plateau weist praktisch alle Formen eines typischen Karst- und teilweise auch eines Fluviokarstreliefs auf. Das Silica-Plateau weist die meisten Karstformen unter allen Plateaus des Slowakischen Karstes auf.
Die größten Touristenmagnete des Silica-Plateaus sind seine Höhlen und Klüfte. Bisher wurden insgesamt 17 Höhlen und 14 Klüfte entdeckt. Die berühmtesten Höhlen sind die Eishöhle Silická ľadnica, die Gombaseker Höhle, Ardovská Höhle, Májkova Höhle, Milada, Hrušovská Höhle und Domica. Die Domica-Höhle, die Krásnohorská-Höhle und die Gombaseker Höhle sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Babská diera ist eine 46 Meter lange vertikale Klufthöhle und eine Kultsiedlung der Kyjatice-Kultur. Außerdem befinden sich hier die tiefsten Klüfte des Slowakischen Karstes - Brázda 180 m, Malá železná priepasť 142 m und Veľká Bukova 141 m. In der Umgebung von Kečov, Silica und Silická Brezová befinden sich relativ große, nicht bewaldete Teile des Plateaus mit schöner Landschaftsszenerie. Weniger typische Karstformationen sind Oberflächenseen.
Der beste Zugang zum Plateau bietet sich von den Gemeinden Silica, Kečovo und Silická Brezová, die sich direkt auf dem Silica-Plateau befinden.
Plešivec
Plešivec ist eine Gemeinde in der Slowakei im Bezirk Rožňava. Sie liegt am Zusammenfluss des Flusses Slaná und des Baches Štítnik. Im Südwesten ist sie das Tor zum Nationalpark Slowakischer Karst, beginnend mit dem Plešivec-Plateau. Die Gemeinde erhielt ihren Namen von dem steilen kahlen Hang des Plateaus (slow. plešivý = kahlköpfig).
Das ursprünglich mittelalterliche Städtchen war einst Sitz der Adelsfamilie der Bebeks, die hier eine Flachlandburg und eine Familienkirche, ein gotisches Bauwerk mit außergewöhnlichen Fresken, das heute der Reformierten christlichen Kirche dient, errichteten. Von der Burg hat sich nur ein ca. 6 m hohes Mauerstück erhalten.
Die Gemeinde ist heute ein wichtiger Verkehrs- und Eisenbahnknotenpunkt, administratives und kulturelles Zentrum der Region.
In der Umgebung der Gemeinde befinden sich verschiedene Naturbesonderheiten wie Karsttrichter, Klüfte, Karstquellen, Höhlen sowie seltene Fauna und Flora. Die bekanntesten Klüfte des Slowakischen Karstes, die sich im Untergrund des Plešivec-Plateaus befinden, sind Zvonivá jama und Diviačia priepasť.
Dlhá Ves
Die Gemeinde Dlhá Ves befindet sich im südlichen Teil des Nationalparks Slowakischer Karst. Die Gemeinde liegt am südwestlichen Rand der Silica-Kalksteinplateaus und teilweise im Blindtal Dlhoveská dolina, 3 km von der ungarischen Grenze entfernt und nahe der weltberühmten Domica-Höhle. In der Nähe der Gemeinde befindet sich der internationale Grenzübergang Aggtelek - Domica. Das hügelige Gemeindegebiet ist im Nordosten mit Eichenwald und Strauchvegetation bewachsen.
Der Name der Gemeinde wandelte sich im Laufe der Zeit von Horuati, Hoziwzo, Wziuzow, Hosúsow, Hosúsovo bis zu dem heutigen Namen Dlhá Ves. Sie gehörte der Familie Kacsics, dann bis Mitte des 16. Jahrhunderts den Bejeis. Im 14. Jahrhundert war sie Standort einer Mautstelle auf dem Weg nach Torna. Das Dorf wurde zwischen 1938 - 1945 an Ungarn angeschlossen.
Man findet hier mehrere erhaltene traditionelle Gemer-Bauernhäuser aus dem frühen 20. und späten 19. Jahrhundert.
In der Gemeinde werden regelmäßig kulturgesellschaftliche Veranstaltungen organisiert, traditionelles Volkshandwerk und traditionelle Fertigkeiten werden weitergepflegt. Von den volkstümlichen Traditionen und Handwerken haben sich Köhlerei, Weben, Klöppeln und Glasmalerei erhalten.
Domica-Höhle
Domica ist die berühmteste und längste Höhle im Nationalpark Slowakischer Karst. Sie befindet sich im Silica-Plateau im Ferienort Domica, unweit der Gemeinden Kečovo und Dlhá Ves.
Neben bedeutenden geomorphologischen Schätzen besticht sie vor allem durch seltene archäologische Funde, reiches Vorkommen an Sinterschilden und Trommeln sowie durch eine Vielfalt an Fledermausarten. Es gibt hier bis zu 16 Fledermausarten, etwa 1500 Individuen. Die Höhle entstand im mesozoischen mitteltriassischen hellen Wettersteinkalk der Silicer Überschiebungsdecke, entlang von tektonischen Störungen durch Korrosions- und Erosionstätigkeit der unterirdischen Ströme Styx und Domický potok.
Die Höhle wurde 1926 entdeckt und 1995 zusammen mit anderen Höhlen des Slowakischen Karstes in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.
Der Tropfsteinschmuck mit einer Vielzahl an Stalagmiten und Stalagtiten ist beeindruckend. Einzigartig sind Sinterfahnen, pagodenförmige Stalagmiten und Sinterbecken im Stil der römischen Bäder. Bootsfahrten auf dem unterirdischen Fluss Styx finden statt, wenn ausreichend Wasser von der Erdoberfläche in die Höhle gelangt. Die Bootstour ist 150 m lang. Die Höhle ist mit der Höhle Čertova diera verbunden und bildet mit der Baradla-Höhle in Ungarn ein einheitliches System mit einer Gesamtlänge von ca. 25 km. Die Länge der Höhlenräume in Domica beträgt 5368 m, von denen 1315 m für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Lufttemperatur in der Höhle beträgt ca. 11 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 98%.
Für ihre natürliche Schönheit haben Filmemacher die Domica-Höhle als Drehort für die Filmversion des berühmten Märchens von Pavol Dobšinský „Der Salzprinz“ gewählt.
Der Parkplatz befindet sich unmittelbar vor dem Eingangsbereich, wo es auch einen Naturlehrpfad gibt. Im Eingangsgebäude ist eine didaktische Ausstellung installiert. Die nahegelegenste Haltestelle des öffentlichen Verkehrs ist Kečovo, Domica (Bus). Anfahrt mit dem Auto: von Rožňava über Plešivec nach Domica -25 km, von Tornaľa über Plešivec nach Domica - 25 km.
Besichtigungsroute: b>
Länge: b> 780 m, 1180 m, 930 m
Dauer: b> 45 min, 60 min, 60 min
Rundgänge: b> Kleiner Rundgang, Großer Rundgang (ohne Bootsfahrt), Rundgang mit Bootsfahrt
Öffnungszeiten: b>
Hauptsaison (Juni - August)
Rundgang ohne Bootsfahrt 9:00 - 16:00 Uhr
Eintrittspreise: b>
Kleiner Rundgang: b> Erwachsene 6 €, Studenten und Rentner 5 € , Kinder 3 €
Großer Rundgang, Großer Rundgang mit Bootsfahrt: b> Erwachsene 7 €, Studenten und Rentner 6 €, Kinder 3,50 €
Kečovo
Die Gemeinde Kečovo liegt in der Nähe der ungarischen Grenze am südlichen Rand des Kalksteinplateaus Silická planina. Das Gemeindegebiet weist Züge eines Hügellandes ohne fließende Oberflächengewässer auf und ist nur minimal bewaldet. In der Umgebung gibt es eine Vielzahl von Karsttrichtern, Klüften, Karstquellen und Höhlen. Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde stammt aus dem 13. Jahrhundert, im 16. Jahrhundert blieb sie im Zuge der türkischen Einfälle verlassen und wurde erst im 18. Jahrhundert erneut besiedelt.
Wichtige Betätigungsfelder der Gemeinde in der Vergangenheit waren Landwirtschaft, Schmieden, Viehzucht, Köhlerei und Kalkbrennen. Zwischen 1939 und 1945 wurde das Dorf an Ungarn angeschlossen.
Zu den Denkmälern der Gemeinde zählen eine klassizistische evangelische Kirche aus dem Jahr 1820, eine klassizistische römisch-katholische Kirche aus dem 19. Jahrhundert, geweiht Christi Himmelfahrt, und mehrere erhaltene traditionelle Gemerer Bauernhäuser.
Auf diesem Gebiet befindet sich das unter Naturschutz stehende größte slowakische Karrenfeld an einem Kalksteinhang des Hügels Maliník (493 m).
Silická Brezová
Die Gemeinde Silická Brezová befindet sich im Bezirk Rožňava und in der Gemer-Region. Sie befindet sich auf dem Silica-Plateau, das mitten im Nationalpark Slowakischer Karst liegt.
Mehrere im Gemeindegebiet entdeckte archäologische Funde zeugen von der Besiedlung dieses Gebietes bereits in der Jungsteinzeit. Allem Anschein nach wurde die dauerhafte Besiedlung nach der Hallstattzeit bis in die mittelalterliche Zeit unterbrochen. In den Jahren 1938 - 1945 gehörte das Dorf zu Ungarn. Die Einwohner widmeten sich der Landwirtschaft und sowie der Viehzucht. Die hiesige Bleimine erbrachte keine nennenswerten Profite, der Abbau von rotem Marmor dahingegen war und ist für die Gemeinde von großer Bedeutung.
In der Dorfumgebung befinden sich verschiedene natürliche Sehenswürdigkeiten wie Karsttrichter, Klüfte, Karstquellen, Höhlen sowie seltene Fauna und Flora. In der Katastralgemeinde von Silická Brezová befinden sich das Naturreservat Kráľova studňa, die Milada-Höhle und die Zvonivá-Kluft, die auf der UNESCO-Liste stehen. Zu den Denkmälern in der Gemeinde zählt eine Renaissancekirche aus dem 16. Jahrhundert mit einer mit Malereien geschmückten Holzkanzel aus dem 18. Jahrhundert. Ferner gibt es hier zahlreiche erhaltene traditionelle Bauernhäuser aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Gemeinde verfügt auch über einen gut erhaltenen historischen Brunnen, der nach wie vor funktionstüchtig ist.
Ardovo
Die Gemeinde liegt am westlichen Rand des Silica-Plateaus, 20 km südwestlich von der Stadt Rožňava. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Gemeinde wurde von königlichen Forstwärtern an der Stelle einer älteren Siedlung gegründet. 1682 wurde das Dorf verwüstet. Eine neue Besiedlung erfolgte erst 1740. Zwischen 1939-1945 wurde Ardovo an Ungarn angeschlossen. In der Vergangenheit widmeten sich die Bewohner der Schafzucht und der Köhlerei, im Mittelalter gab es hier Bleiminen.
Die Touristengemeinde Ardovo ist bekannt für die Ardovo-Höhle. Diese für die Öffentlichkeit unzugängliche Höhle ist ein geschütztes Naturdenkmal mit archäologischer Fundstätte. Für die Höhle sind ihr Tropfsteinschmuck und das Vorkommen seltener Fledermausarten kennzeichnend.
Ein bedeutendes Denkmal ist die klassizistische evangelische Kirche von 1788, die auf dem höchsten Punkt der Gemeinde erbaut worden war und ein nationales Kulturdenkmal ist. Ein weiteres wichtiges Denkmal ist das Mátéo-Haus, ein gemauertes Bauernhaus aus dem Jahr 1852. Das Haus ist ein nationales Kulturdenkmal und ein Beispiel für die lokale Volksarchitektur. Drinnen befindet sich eine öffentliche Antiquitätenausstellung. Sie finden hier außerdem mehrere erhaltene traditionelle Bauernhäuser.
In der Gemeinde finden regelmäßig kulturelle und soziale Veranstaltungen statt: Maskenball - Fasching, Gemeindetage, Fußball-Gedenkspiel für Ferenc Baka, Seniorentag, Kindertag, Nikolausfeier für Kinder, Teerunde am Lucia-Namenstag, Weihnachtsaufführungen.
Einige Volkshandwerke und Fertigkeiten haben sich erhalten: Köhlerei, Herstellung von Holzgriffen, Herstellung von Birkenbesen, Herstellung von Maisblattpuppen usw. Durch ein besonderes Engagement zeichnen sich der hiesige Jagdverband und der Klub der Höhlenforscher aus, die die Gemeinde unter Besuchern aus anderen Regionen und Ländern (Ungarn, Tschechische Republik) bekannt machen.
Wegbeschreibung
Wir starten von einem großen Parkplatz nahe des Kirchturms in der Dorfmitte. Hier fahren Sie auf den rot markierten Weg in Richtung Silická Brezová und die Domica-Höhle. Die gesamte Rundroute ist als roter Radweg markiert.
Gleich zu Beginn wärmen Sie sich bei einer Steigung auf, bis zu einer Kreuzung der roten Markierung. Fahren Sie weiter geradeaus auf der Straße 587 in Richtung Domica-Höhle. Sie fahren durch weitläufige Felder und Wiesen, vorbei am Dorf Ardovo, dann weiter durch das Dorf Dlhá Ves bis zur Domica-Höhle. Die Straßen in dieser Gegend sind ruhig, nur selten treffen Sie auf ein Auto.
An der Höhle können Sie sich erfrischen und ausruhen oder auch eine Höhlenbesichtigung machen. Die Route führt weiter auf der Straße 587. An der nächsten Kreuzung, der letzten vor der ungarischen Grenze, biegen Sie links ab in Richtung Kečovo.
Im Dorf Kečovo ist ein guter Orientierungspunkt die dortige Kirche. Fahren Sie weiter an ihr vorbei. Zum Ende des Dorfes hin endet auch die Betonstraße. Hinter dem Dorf folgt ein kurzer steiniger Anstieg. Danach gelangen Sie auf unberührte Ebenen, wie sie heutzutage nicht mehr so einfach zu finden sind.
Nach einigen Kilometern durch Wälder und Wiesen erreichen Sie das Dorf Silická Brezová. Sie passieren einen kleinen Park und einen Kirchturm. Sie folgen weiter dem roten Radweg, zurück nach Plešivec. Sie steigen die letzten Meter auf. Als Belohnung gibt es zum Schluss eine lange Abfahrt bis nach Plešivec, die letzten Kilometer verlaufen also schnell.
Die Route zeichnet sich durch Ruhe aus, die überall herrscht. Obwohl Sie überwiegend auf Betonstraßen fahren, werden Sie hier nicht viele Autos antreffen. Es ist wie eine Zeitreise, durch Dörfer, in denen eine friedliche Atmosphäre herrscht.