Bestimmt wolltest du schon einmal einen Zauberstab in der Hand halten, ihn schwingen und im Handumdrehen ein Wunder erleben. Und wenn schon kein großes Wunder, dann wenigstens ein kleines Wunderlein. Zum Beispiel schön geformte Muskeln im Spiegel erblicken. Oder plötzlich ein wunderbares, nie endendes Gefühl von innerer Ruhe haben, den Kopf versunken in wundervollen Erlebnissen. Also bitteschön, all das und noch viel mehr bieten wir dir jetzt an. Nimm dir den Stab in die Hand – aber eigentlich ist dieser Stab gar kein Stab, sondern eher ein Stock. Nämlich ein solcher, der beim immer beliebteren Nordic Walking benutzt wird. Wusstest du, dass bei dieser Art der aktiven Entspannung deine Herzfrequenz auf einem Niveau gehalten wird, auf dem du dich immer noch entspannt und wohl fühlst, und dennoch dein Energieverbrauch durch die gleichzeitige Bewegung deiner Beine und Arme mit Stöcken um 40% höher ist als beim normalen Gehen? Ein Wunder, nicht wahr?! Und willst du noch ein Wunder? Stell dir vor, dass an dieser entspannten Aktivität in einer zauberhaften Umgebung 90 % deiner Muskeln beteiligt sind!
Und wenn dir diese Herausforderung nicht zusagt, nicht weiter schlimm! Auch leichtes Wandern in der atemberaubenden Natur des slowakischen Ostens bietet deinem Körper, Geist und der Seele Zustände der höchsten Zufriedenheit ähnlich wie Nordic Walking.
1. Stöcke im Paradies lüften
Palcmanská Maša
Wo sonst wenn nicht im Paradies kann man Glückseligkeit und berauschende Wonne erwarten?! Zur Verfügung steht dir alles, was du dazu brauchst: angenehme Wintersonne, weder heiß noch beißend, wohltuende frische Luft mit Kiefern-, Buchen- und Tannenduft, eine sanfte Brise in deinem Haar, das beruhigende Wellenplätschern des kristallklaren Stausees Palcmanská Maša oder – bei stärkerem Frost – ein Spiegelbild des azurblauen Himmels und der himmlischen “Zuckerwatte” auf der eisigen Kruste der Wasseroberfläche. Das größte Wasserreservoir des Slowakischen Paradieses und gleichzeitig der kälteste Stausee der Slowakei befindet sich an der Gemeinde Dedinky im idyllischen Göllnitztal (slow. Hnilecká dolina). Es wird von den märchenhaft wirkenden steilen Kalksteinabhängen des Plateaus Geravy flankiert. Kannst du dir einen malerischeren Ort vorstellen, um deine Nordic-Walking-Stöcke zu testen und zu lüften? Unabhängig von deinem Alter, Fitnesslevel und deinen sportlichen Erfahrungen ist Nordic Walking für dich die ideale Aktivität! Das sportliche Level kannst du an deine eigenen Fähigkeiten anpassen und nach deinen eigenen Bedürfnissen regulieren. Aus klassischem leichtem Gehen wird so auch ohne besondere zusätzliche Anstrengung, nur mit Benutzung spezieller Stöcke, ein effektives Ganzkörpertraining. Vom Kopf ganz zu schweigen! Der ganze toxische „Müll“, Stress und Sorgen sind plötzlich verschwunden und durch positive Gedanken, Inspiration und neue Energie ersetzt! Und wenn du genug vom Laufen mit oder ohne Stöcke hast und deinen Beinen eine wohlverdiente Pause gönnen möchtest, steig einfach in den Zug der Linie Červená Skala – Margecany ein. Es ist eine der schönsten Eisenbahnstrecken in der Slowakei.
2. Auf vier Beinen unterwegs sein
Nordic Walking im Paradies (Malé und Veľké Zajfy, Dedinky, Geravy)
Ein Pferd hat zwar vier Beine und stolpert dennoch, aber das kann dir nicht passieren! Erstens bist du kein Pferd und zweitens haben deine Beine mehr Halt und Stabilität dank spezieller Nordic-Walking-Stöcke, die dich auch in schwierigem Gelände nicht im Stich lassen. Außerdem, wenn 90% deiner Muskeln am aktiven Nordic Walking beteiligt sind – und darauf kannst du wetten, dass sie es sind! –, dann hast du alles unter Kontrolle! Also, wo geht´s hin? Wir schlagen Malé und Veľké Zajfy, Dedinky und Geravy im Slowakischen Paradies vor. Im Gegensatz zu anderen Reservaten im Slowakischen Paradies zeichnet sich das Reservat Malé Zajfy durch ein nicht verkarstetes Relief und eine magische Talaue aus, die von einem schmalen Bach entwässert wird. Im Winter werden die Aue und der Bach bezuckert und manchmal sogar ganz zugeschüttet mit Schnee von Frau Holle, und in den Sonnenstrahlen gibt es keinen idealeren Ort für magische Schnappschüsse und Selfies als dieses Märchental. Oder doch? Nun, besuch das Paradies und entscheide selbst, welche paradiesische Ecke die Sinne eines Wanderers am meisten zu fesseln vermag. Zaify? Dedinky? Geravy? Das Dorf Dedinky findest du am Ufer von Palcmanská Maša – des kältesten Stausees der Slowakei mit bemerkenswert sauberem Wasser. Dedinky entstand 1933 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Imrichovce und Štefánovce. Nun, daher der poetische Name Dedinky (dt. Dörfchen). Lust, ein bisschen höher aufzusteigen? Die Stöcke ans Werk! Oberhalb von Dedinky erhebt sich Geravy – ein Kalksteinplateau mit vielen Karstformationen. Es besteht aus Bergwiesen, Lichtungen und ansehnlichen Wäldern. Die nördlichen Abhänge des Geravy-Plateaus mit ihren dichten Wäldern fallen allmählich in die Täler hinab, während steile Felswände im Süden in das Tal des Flusses Hnilec abfallen, der den Stausee Palcmanská Maša mit Wasser vom Fuße des Bergs Kráľova hoľa speist. Welcher Ort hat nun im Finale gewonnen? Zaify? Dedinky? Geravy?
3. Das Auge umrunden
Morské oko unterhalb des Vihorlats
Schalten wir nun den „reinen Sportkanal“ auf eine Kombination aus Sport, Entspannung und Romantik um. Wie denn sonst, Morské oko (dt. Meeresauge), auch bekannt als der Große Vihorlat-See, ist nämlich das Juwel des Vihorlatgebirges, und seine unberührte Natur ist nicht nur symbolisch, sondern buchstäblich. Der größte vulkanische Abdämmungssee in der Slowakei sowie die umliegenden Buchenurwälder mit mehr als 240 Jahre alten Exemplaren wurden zum nationalen Naturreservat erklärt und gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe. Hier gilt das höchste Schutzniveau, wonach sämtliche Wasseraktivitäten, im Sommer wie im Winter, strengstens verboten sind. Und das ist für dich eine großartige Nachricht! Der 14 Hektar große und bis zu 25 Meter tiefe See Morské oko ist ein idealer Ort für romantische Spaziergänge, ruhige Wanderungen und sogar für eine ungestörte Nordic-Walking-Runde! Kristallklares Wasser, im Westen und Norden abgegrenzt durch einen sandigen “Strand” mit sanftem Gefälle, im Osten durch steiles Ufer und Steine, verwandelt sich im Winter in eine wunderschöne Eisfläche, die durch Schnee versilbert ist. Über der gefrorenen Wasseroberfläche des drittgrößten natürlichen Sees in der Slowakei – nach Štrbské pleso und Veľké Hincovo pleso – ragt eines der Wahrzeichen des Vihorlatgebirges, der Berg Sninský kameň, hervor, der für seine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Hügel und Täler bekannt ist. Ganz wie eine Eule wirst du dich mit einem 360-Grad-Blick umsehen und bekommst von den Ausblicken nicht genug, das garantieren wir dir! Und schließlich noch eine Perle: Mit dem Begriff Meeresauge werden in Fachkreisen ausschließlich Gletscherseen bezeichnet. Das Meeresauge in Vihorlat gehört jedoch nicht dazu! Im Gegenteil, zu seiner Entstehung trugen höllische Elemente aus dem Erdinneren bei. Nun, was meinst du, lohnt es sich nicht, dieses Mysterium mit eigenen Augen zu enthüllen und mit eigenen Füßen zu begehen?
4. Auch bei Frost den Überblick behalten
Aussichten von Folkmarská skala und Lajoška
Volovské vrchy, flächenmäßig das größte Gebirge im Slowakischen Erzgebirge, birgt ungeahnte Überraschungen. Eine davon ist der Felsen Folkmarská skala. Wenn du die Erhabenheit der umliegenden Natur erleben und deine eigenen Sorgen bedeutungslos erscheinen lassen möchtest, dann bereite dir zuverlässige Wanderschuhe und Nordic-Walking-Stöcke vor und auf zum Felsen! Das gewaltige Kalksteinmassiv Folkmarská skala erhebt sich auf einem der Seitenkämme des Gebirges Volovské vrchy, oberhalb der Gemeinde Kojšov im Bezirk Gelnica. Bahn dir deinen Weg durch den dichten Mischwald mit Bergwiesen und genieße die unbeschreiblichen Ausblicke! Dabei ahnst du wohl gar nicht, dass sich unter deinen Füßen die geheimnisvolle Welt der Bergmännchen erstreckt, die sich schon seit dem Mittelalter, als man im Slowakischen Erzgebirge mit dem Abbau von Kupfer, Eisen und Antimon begann, in zwölf Stollen direkt unter dem Felsen Folkmárska skala gegenseitig bejagen.
Entdecke dann im östlichen Teil von Volovské vrchy eine zweite Überraschung – die Perle der Erzgebirgshütten, eine Oase der Stille ganz in der Nähe des städtischen Trubels von Košice – die Hütte Lajoška (auch Hütte Predná Holica). Wenn du dich auf den berühmten Fernwanderweg Cesta hrdinov SNP zwischen Devín und Dukla begibst oder dir die kürzere, „nur“ 25 Kilometer lange Kammroute von Kojšovská hoľa nach Košice bzw. nur einen abgesteckten Abschnitt davon vornimmst, dann wirst du Lajoška auf keinen Fall verfehlen. Im Winter gelangst du hierher nicht nur zu Fuß, mit Stöcken oder ohne, sondern auch auf Skiern entlang der Langlaufloipe Alter jüdischer Weg (slow. Stará Židovská cesta), die an der Erholungsanlage Jahodná beginnt. Und woher stammt der volkstümliche Name Lajoška? Ja, du tippst richtig – aus dem ungarischen Lajos (Ludwig). Einen Verdienst an der Rekostruktion der 1914 gebauten Schutzhütte hatte nämlich der Vorsitzende einer Ortsgruppe des Karpatenvereins, der Kanoniker Ľudovít Konrády, genannt Lájoš-báči. Gerade nach ihm wurde folglich auch die Hütte benannt.
5. Bis auf die Knochen frieren
Kojšovská Hoľa
Hast du gerade das Radio eingeschaltet und soeben wurde die aktuelle Wetterlage direkt aus “Kojšovka” in Volovské vrchy gemeldet? Wohl deshalb, weil sich auf Kojšovská hoľa, dem höchsten Punkt des Kreises Košice-Umgebung, die Meteorologie- und Radarstation des Slowakischen Hydrometeorologischen Instituts befindet. Dass sonniges Wetter, aber auch strenger Frost und mäßiger Wind gemeldet wird? Natürlich, es ist doch eine Alm – ein Ort oberhalb der Waldzone, von wo aus du den Himmel berühren kannst! Und nicht nur das! Bei guten Sichtbedingungen hast du eine Aussicht wie Perinababa „dort oben“ – über die ganze Ostslowakei hinweg blickst du nicht nur auf die Hohe Tatra, sondern bis in die Ukraine und sogar nach Ungarn. Und das ist doch der Minustemperaturen, der spröden Finger und zerzausten Haare wert! Oben auf dem Gipfel angekommen, solltest du das symbolische christliche Kreuz und die 49 Friedenssäulen auf der Südseite nicht außer Acht lassen. Die Säulen symbolisieren die Position der Slowakei auf dem 49. Breitengrad und stehen für die Idee der Notwendigkeit der Friedenswahrung in Europa. Und wenn du dich das nächste Mal für eine Abwechslung entscheidest, die Nordic-Walking-Stöcke ablegst und dir die Skier anschnallst, triffst du ebenfalls eine tolle Entscheidung. Kojšovská hoľa ist ein ausgezeichnetes Skigelände, insbesondere an den Südhängen, wo sich das weitläufige Skigebiet Skipark Erika mit einem errichteten Sessellift und einem Skilift erstreckt.