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BUCKET LIST: Die Grenze zur Persönlichkeit von Sándor Márai überqueren

1. Komfortabel die Grenze überqueren

Direkte Zugverbindung

Sándor Márai träumte einst von der Möglichkeit eines schnellen Transfers von Budapest nach Košice und zurück. Wir erfüllen heute diesen seinen Traum, sei auch dabei! Wie auch er. Aktuell gibt es zwischen Košice und Budapest eine hervorragende Verkehrsanbindung mit dem Zug (mit mehreren Haltestellen) im zweistündigen Takt. Überquere die Grenze dieser beiden schönen Länder, die auch durch Sándor miteinander verbunden sind. Trete in seine Welt ein und lass dich hinter die Grenzen der menschlichen Persönlichkeit einladen, wofür auch Márai selbst berühmt wurde. Der berühmte Kaschauer – Schriftsteller, Humanist und Gegner jeglicher Totalität – Sándor Márai stand auf der Feindesliste der Kommunisten, er hasste sie genauso wie Faschisten. Er wollte nicht, dass eines seiner Bücher in Ungarn veröffentlicht wird, bis der letzte sowjetische Soldat das Land verlassen hat. Erleben konnte er das nicht mehr. Der Weltbürger und zugleich leidenschaftliche Lokalpatriot nahm sich 1989 im freiwilligen Exil in San Diego das Leben. Seine Asche wurde im Pazifischen Ozean verstreut.

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2. Das Wohnzimmer eines berühmten Schriftstellers betreten

Gedenkausstellung in Košice, Ausstellung des Slowakischen Nationalmuseums

Was für eine Ehre! Direkt ins Wohnzimmer eintreten und den Meister lesen zu dürfen! Die Gedenkausstellung für den Schriftsteller Sándor Márai ist eine würdevolle Repräsentation seines Lebens und Wirkens. Die Ausstellung ist in erster Linie biografisch. Der Autor selbst wird dich hindurchführen! Mit seinen Zitaten, die sein Leben und Wirken chronologisch und thematisch wiedergeben. Ergänzt werden die Texte durch verschiedene Fotografien, Porträts, Dokumente und Buchbände. Für die Einrichtung der Ausstellung wurde ursprüngliches Mobiliar benutzt. Die Ausstellung umfasst auch eine Präsentation zur Frau des Schriftstellers, Lola, die ihm über sechs Jahrzehnte lang zur Seite stand, immer die erste Leserin von Márais Werken war und die Arbeit ihres Mannes ihr ganzes Leben lang unterstützte. Von ihrer Familie stammt ein Damensekretär aus dem Jahr 1838. In der Ausstellung vergegenwärtigt ist auch der Filmregisseur Géza Radványi, der jüngere Bruder des Schriftstellers: Mittels wertvoller Audioaufnahmen kannst du dich seine Geschichten über Košice, das Elternhaus und die Schule anhören, Ausschnitte aus einigen seiner Filme stehen ebenfalls zur Verfügung. Mittels verschiedener technischer Geräte erhältst du einen Einblick in das historische Košice, die Familienmitglieder des Schriftstellers, und lauschst den Stimmen von Sándor Márai, Lola und Géza Radványi!

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3. Sich im Park zu Sándor Márai setzen

Sándor Márai – im Dialog mit Sándor, eine Statue, zu der man sich setzen kann

Wo sonst hast du die Möglichkeit, bei einem Meister des Wortes persönlich zu verweilen, wenn nicht direkt in Košice. Sándor Márai findest du sitzend in der Nähe seines Elternhauses in der Mäsiarská-Straße, wo er heute einen Gedenkraum hat, er lädt dich förmlich zu einem persönlichen Gespräch mit ihm ein. Über das Haus schreibt er im Buch Košická pochôdzka (dt. Spaziergang durch Košice), also setz dich bei deinem Spaziergang für eine Weile hin und hör zu, wie er sich mit unverhüllter Liebe und Stolz an sein geliebtes Košice erinnert. Sándor Márai sitzt nachdenklich, mit überkreuzten Beinen, die Hände auf den Knien ruhend, auf einem Stuhl. Er sieht direkt in das Gesicht der Person, die auf dem gegenüberstehenden leeren Stuhl Platz nimmt. Zeit seines Lebens galt sein Interesse dem Schicksal der Menschen, der Gesellschaft, Europas und der Welt. Er führte einen endlosen Dialog mit seinem Umfeld, aber auch mit sich selbst. „Der gegenüberstehende leere Stuhl ist ein Angebot, anzuhalten, sich hinzusetzen, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen“, erklärt der Autor des Siegerentwurfs, Leiter des Ateliers für figurale Bildhauerei der Akademie der Künste in Banská Bystrica, Péter Gáspár.

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4. Durch eine Outdoor-Galerie spazieren

Kaschauer Korso: Flair der Hlavná-Straße

Zieh dich schick an und mach einen Spaziergang in Begleitung von Sándor Márai, lass dich auf seine Einladung ein, mit ihm die Klassengliederung auf der Promenade in Košice zu beobachten. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wandelt sich auch Košice unter dem Einfluss wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen. Die Stadt verwandelt sich allmählich in eine moderne Residenz, Pferdekutschen werden durch neue Kraftfahrzeuge ersetzt, hinzu kommen Straßenbahnen und das Leben in der Stadt beschleunigt sich. Neu entstehende Kinos, Theater, Gaststätten und Cafés sorgen für geselliges Vergnügen nicht nur der lokalen Bevölkerung, sondern auch der Besucher. Die heranwachsende junge Generation, die keinen Zugang zu Restaurants hatte, verspürte das gleiche Bedürfnis, sich gesellschaftlich in den lebhaften städtischen Organismus einzugliedern. Der Raum zwischen dem St.-Elisabeth-Dom und dem Andrássy-Palast war ein wichtiger Begegnungs- und Kennenlernort (nicht nur) für junge Menschen, er wurde Korso genannt. Die Spaziergänge entlang der Hlavná-Straße fanden in langsamem Tempo statt – die Spaziergänger wollten sehen und vor allem gesehen werden. Es war eine einmalige Gelegenheit, neue Freundschaften zu knüpfen, aber auch bestehende Beziehungen zu pflegen. Man traf sich hier mit Bekannten, lernte sich informell in kleinen Gruppen kennen und diskutierte über alles Mögliche. Über die Jahre hat sich der Korso profiliert. Auf der östlichen Seite der Promenade traf sich früher die Kaschauer Elite, was vermutlich damit zusammenhing, dass sich hier mehrere elegante Lokale befanden – Royal (heute Slavia), Andrássy’s Café oder Leutschauer Haus, in denen man nach einem Spaziergang “abtauchen” konnte. Soldaten, Markthändler und Mägde mit Zöpfen hingegen bevorzugten die Westseite. Kleinere Gruppen oder junge Paare, die mehr Privatsphäre suchten, zogen allmählich in die weniger frequentierten Gassen der Altstadt. Die Promenaden endeten gegen acht, wenn hauptsächlich junge Leute nach Hause zurückkehrten. Am nächsten Tag wurde die angefangene Debatte fortgesetzt. Die Promenaden haben im Leben der Stadt derart an Bedeutung gewonnen, dass diejenigen, die sie nicht besuchten, quasi nicht existierten. Die Klassengliederung der Kaschauer Promenade wird auch von dem berühmten Kaschauer Schriftsteller Sándor Márai in seinem Werk Bekenntnis eines Bürgers beschrieben:

„Auf dem Korso in Košice spazieren die Menschen entlang der beiden Seiten der Hlavná-Straße in der Art, dass die intelligenten Elemente die östliche Seite für sich beanspruchen, während die westliche Seite der unteren Klasse der Menschen gehört. Die beispiellos abartigen Verhältnisse auf der Westseite – auf dem sogenannten Militärkorso – sind Gegenstand ständiger Beanstandungen. Ein wohlerzogener Mensch macht an einem späteren Markttag oder an einem Feiertag einen großen Bogen um die hier versammelte Menschenmenge, zumal die Unterhaltung, die dort geführt wird, geradezu unmoralisch ist. Die “Damen” und “Herren” kümmert es nicht, ob jemand sie hört oder nicht, sie betiteln sich mit Ausdrücken, die unter Kannibalen passabel sein mögen, jedoch im Zentrum einer intelligenten Stadt nicht akzeptabel sind.”

Nach Kriegsende sieht die Situation jedoch schon vollkommen anders aus. Die Zeiten der Ersten Republik, die an die gesellschaftlichen Traditionen der kaiserlich-königlichen Monarchie anknüpften, sind definitiv vorbei. Die Begegnungslust der Menschen hatte natürlich nicht aufgehört – die Promenaden wurden auch nach dem Krieg fortgeführt, jedoch ohne die zuvor geltenden Regeln. Die Tradition des berühmten Kaschauer Korsos verschwand in der sozialistischen Ära, dazu beigetragen hatte insbesondere die Beschlagnahme von Häusern alter Kaschauer Bewohner und ihr Verlassen der Stadt sowie allgemeine soziale Veränderungen.

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5. In einer Renaissance-Brauerei ein Halbliterglas auf ex trinken

Leutschauer Haus – das erste Bier nach der Rückkehr aus Ungarn (Brauerei Hostinec 1542 – Gegenwart)

Kein Gebäude in der Stadt kennt die Geschichte des ungarischen Volkes besser als das Leutschauer Haus. Hier trafen sich Leutschauer Kaufleute und später Stadtbesucher, hier hatten das erste Postamt in Košice, die erste Kaschauer Druckerei wie auch eine bedeutende Kaschauer Brauerei ihren Sitz. Košice wurde in die erste regelmäßige Postverbindung eingebunden, die 1558 in Ungarn gegründet wurde. Bei einem Bier ist man am gesprächigsten, findest du nicht? Die Wände des Leutschauer Hauses sind durchdrungen mit Geheimnissen und bedeutenden Ereignissen. Schließlich geht der Bau dieses Gebäudes auf die 1580er Jahre zurück. Das Leutschauer Haus ist auch als das älteste Gasthaus in der Slowakei mit ununterbrochenem Betrieb bekannt. Es gehört zu den ältesten Gastbetrieben der Welt. Gegenwärtig befindet sich darin das Restaurant Hostinec in einem modernen Design mit gotischen Elementen. Das Herzstück des neu renovierten Restaurants und der Brauerei ist ein drei-Kessel-Sudhaus im Kupferdesign mit einem Volumen von 5 Hektolitern. Die Gär- und Lagerkeller werden von zwölf zylinderkonischen 10-hl-Gärtanks bewirtschaftet, die in einem mittelalterlichen Keller verborgen sind. Das Leutschauer Haus wurde einem großen Umbau unterzogen, wovon vor allem die Renaissance-Hofarkaden zeugen. Wenn die Geschichte des Leutschauer Hauses dein Interesse geweckt hat, dann lass dir auf keinen Fall einen Besuch des Hostinec entgehen, wo du dir neben dem Genuss des goldenen Tranks von bester Qualität auch Infotafeln über die Geschichte des Leutschauer Hauses mit einer Fülle an Bildmaterial ansehen kannst.

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6. Am ältesten Hotel picknicken

Spaziergänge und beliebte Orte: Bankov

Den Charme eines Picknicks in der Umgebung des Hotels Bankov, umwoben von einer romantischen Legende und einem Wunder, darfst du dir nicht entgehen lassen. Dieser Ort trägt ein außergewöhnliches Siegel der Persönlichkeit einer wunderschönen Frau namens Lujza. Das Hotel Bankov ist das älteste kontinuierlich bestehende Hotel in der Slowakei, dank seiner seit 1869 fortlaufend angebotenen Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen. Lujza Kraft war die Tochter des Militärbeamten Alojz Kraft und die Ehefrau von Július Éder, des städtischen Hauptnotars und Vertreters des Oberbürgermeisters. Als aktives Mitglied des „Verschönerungsvereins von Bankov“ ließ Alojz Kraft 1889 als erster eine private Sommerresidenz auf Bankov erbauen, die er Villa Lujza benannte. Noch bis 1993 stand sie neben dem Hotel, als sie dann abgerissen wurde und an ihrer Stelle das heutige Relax-Zentrum des Hotels Bankov gebaut wurde. Am Hang vor dem Hotel wurde von den Herren Kraft und Éder eine Wasserquelle aufgefangen und gefasst, und inspiriert von der Schönheit der geliebten Frau “Lujza forras” benannt. Da die Quelle aufgrund von Bergbautätigkeit versiegte und die Villa abgerissen werden musste, führt der Name des heutigen Hotelrestaurants den Geist der schönen Lujza symbolisch fort. Und eine alte Legende über diesen Ort besagt, dass der Name des Hotels und der gesamten Umgebung von einem Pilger namens Bankó stammt, dem das hiesige Mineralwasser 1630 zur Heilung seines Sehvermögens verhalf. Der Ort in der Nähe der Quellen wurde zu einem beliebten Wallfahrtsort und 1765 wurde dort die Heilig-Kreuz-Kapelle errichtet.

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7. Ein Flussbett „trockenen Fußes“ überqueren

Spaziergänge und beliebte Orte: Flussufer von Hornád (ursprüngliches Flussbett, jetzt Štefánikova-Straße)

Wenn Sándor Márai könnte, würde er der Stadt zweifellos die alten Schätze, das Wasser für den Mühlengraben zurückgeben und das Flussufer des Hornád-Flusses wiederbeleben. Spaziere entlang des Flussbetts, ohne mit Wasser in Kontakt zu kommen. Gönne dir einen Spaziergang im Mlynský náhon (dt. Mühlengraben) entlang seiner heutigen Länge, die etwa 5,5 km beträgt. Der Mühlengraben ist ein technisches Denkmal und das älteste Ingenieurwerk in Košice, das um das 15. Jahrhundert entstanden ist. Es handelte sich entweder um einen künstlich angelegten Wasserlauf, der ein Seitenarm des Flusses Hornád war, oder um einen umgestalteten Mäander eines Seitenarms des gleichen Flusses. Er wurde nach einer ehemaligen Wassermühle benannt. Die bisher älteste bekannte Zeichnung, die den Mlynský náhon festhält, ist eine Zeichnung, die ein unbekannter französischer Ingenieur zur Zeit der Belagerung von Košice im Jahr 1685 für den kaiserlichen General Enea Caprara angefertigt hatte. Mlynský náhon verlief hinter den Stadtmauern. An ihm wurden Mühlen errichtet, in denen aber nicht nur Mehl gemahlen wurde. Sie konnten die Wasserkraft auch in andere Energie umwandeln. Im 19. Jahrhundert wurden hier zudem Wasserturbinen gebaut. 1900 führten bis zu 15 Brücken über den Mühlengraben. 1968 wurde das Wasser in der Rašínová-Straße (heute Štefánikova-Straße) jedoch abgepumpt und durch eine vierspurige Straße ersetzt, sodass die Wasserfläche aus dem Stadtzentrum verschwand. Damit verlor die Stadt den schönsten und imposantesten Teil des Mlynský náhon, auch Kaschauer Venedig genannt. Eine teilweise Rekonstruktion erfolgte in den 1980er Jahren.

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