Hast du in letzter Zeit auch immer häufiger das Wort ferrata in deinem wandernden Kopf dekliniert? Eine Idee, worum es sich hierbei handeln könnte? Du hast Recht, etwas hast du schon gesehen, gehört und möglicherweise einen Eisenweg – Via Ferrata – der Stufe A auch schon absolviert. Wenn dir jedoch nach einem echten Erlebnis auf einer ferrata ist, durchwandere sie selbst, auf eigenen Füßen. Worum geht´s?
Heute vor allem um Erlebnisse, Gefühle, Erkenntnise und Spannung während deines Urlaubs oder an einem freien Tag. Die ersten Eisenwege bzw. ferratas dienten den Menschen als wichtige Abkürzungen oder Zugangswege zu schwer erreichbaren Orten. Sie wurden von Soldaten, Boten und später Wanderern genutzt. Sie sollten die Wege erleichtern und sie sicherer zu machen, obwohl sie durch gefährliche Gelände führten. Heute hat sich die Situation verändert und es entstehen ferratas, die anspruchsvoller sind und für mehr Adrenalin und Vergnügen sorgen, vor allem bei Sportlern und Wanderern, die immer neue Grenzen überwinden.
Ein Via-Ferrata-Kletterer ist wild, jedoch vernünftig und in gewisser Weise demütig. Die Rechnung ist einfach: Wer den nächsten Klettersteig bezwingen will, muss den vorherigen sicher durchwandern. Und so statten wir auch dich zu guter Letzt noch mit ein paar Tipps aus: Glaube nicht gleich nach dem ersten Aufstieg daran, ein erfahrener „Via-Ferrata-Kletterer“ zu sein und alles meistern zu können. Das Klettern erfolgt auf eigene Gefahr und du solltest deine Fähigkeiten nicht überschätzen. Besteige Klettersteige immer zusammen mit einem Partner und achte auf das Wetter, denn bei einem Gewitter auf einer Klippe und mit einem Stahlseil zu sein ist alles andere als „in“, auch wenn es vermutlich einen ordentlichen Adrenalinkick mit sich bringt.
1. Sich an die Natur fesseln
Via Ferrata Kyseľ, Slowakisches Paradies
Tritt ein in das Slowakische Paradies, in eine Schlucht, die infolge eines Brandes viele Jahre geschlossen war. Probiere Kyseľ mit einer guten Dosis Adrenalin aus, denn nur hier kannst du dich vollkommen an die Natur fesseln! Die Wildnis in der Schlucht Kyseľ ist ein kleines Wunder. Die Natur, die seit mehr als 40 Jahren vor den Augen der Menschen verborgen war, bietet ein Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Ausgestattet mit hochwertigen Schuhen mit fester Sohle, einem Helm, Klettergurt oder Sturzschutz, entdeckst du die schönsten Schluchten des Slowakischen Paradieses, zwischen der Mündung des Bachs Biely Potok und der Brücke über dem Obrovský Wasserfall. Du folgst dem sichernden Fixseil und wanderst über die eisernen Trittstufen. Alles in einem schwierigen Gelände mit angehaltenem Atem. Gute Fitness schadet nicht, aber sie ist keine Bedingung. Du genießt die Kletterroute beim schrittweisen Sichern mithilfe eines an der Wand verankerten Stahlseils. Vorsicht, du sicherst dich ganz allein.
Der Zutritt zum Eisenweg ist nur mit Klettersteigausrüstung möglich. Pack dir unbedingt auch Handschuhe, ein Erste-Hilfe-Set und feste, wasserdichte Schuhe ein. Mit entsprechendem Komfort dank eigener oder geliehener Ausrüstung, die man direkt im Paradies mieten kann, wirst du dich wohler fühlen und auch anfängliche Ängste überwinden. Keine Sorge, auch andere haben es geschafft.
Denk aber daran, dass du im strengstgeschützten Gebiet des Nationalparks kletterst, unberührte Natur entdeckst, geh also sanft und rücksichtsvoll mit ihr um. Das gibt dir ein besseres Gefühl am Barikádový- oder Kaplnkový-Wasserfall, in dem Abschnitt Temnica und bei der Überquerung des Obrovský-Wasserfalls.
Die Durchquerung der Schlucht ist nur vom 15. Juni bis 31. Oktober und nur in eine Richtung möglich: talaufwärts, entgegen dem Bachstrom. Der Eintritt in die Schlucht Kyseľ sowie in alle anderen Schluchten des Slowakischen Paradieses ist gebührenpflichtig. Wenn du einen längeren Aufenthalt planst, empfehlen wir dir den Kauf einer Mehrtageskarte in Podlesok oder Čingov.
Der Schwierigkeitsgrad des Klettersteigs ist mit dem Buchstaben „C“ gekennzeichnet, d.h. mittlerer Schwierigkeitsgrad. Im Slowakischen Paradies findest du auch Wanderwege, die eine Art „A“-Klettersteige sind. Auf diesen befinden sich Hilfsketten oder Trittstufen, allerdings ohne Sicherung.
2. Ins Unbekannte springen
Compact Skydive, Spišská Nová Ves
Lern das unglaubliche Gefühl der Freiheit beim freien Fall kennen. Fallschirmspringen war früher eine bevorzugt militärische Angelegenheit, später wurde daraus ein Sport und heute ist es eine der Adrenalin-Herausforderungen gerade für dich. Alles ist zum Greifen nah und du musst vom Fliegen nicht mehr nur träumen. Bist du ein absoluter Anfänger? Das spielt keine Rolle. Die Vorbereitung auf den Sprung ins Unbekannte erfolgt unter Anleitung professioneller Instruktoren. Jeder Sprung ist einzigartig und nur für dich.
In Spišská Nová Ves findest du einen Flughafen und Enthusiasten mit hochwertigen und umfassenden Dienstleistungen. Sie sind in der Lage, dir innerhalb weniger Augenblicke buchstäblich den ganzen Himmel zu verleihen. Sie bieten dir bei deinem Himmelsbesuch einen einzigartigen Service, bei dem die Erde wie auf dem Präsentierteller liegt. Sie organisieren Tandemsprünge sowie Fallschirmspringerkurse für Interessenten an einem ersten Solosprung. Darüber hinaus betreiben sie eine Fallschirmsprungschule und eine Ultraleichtflugschule, in der du ein Pilot auf Probe oder auch ein echter Pilot werden kannst.
Nimm deine sieben Sachen und verreise – es lohnt sich. Die Devise der Zipser Himmelseroberer ist neben ihrer professionellen Herangehensweise vor allem eine wunderschöne Umgebung. Eigene Flugzeuge sind speziell für den Absprung ausgelegt. Deren Besatzung garantiert dir größtmögliche Sicherheit, vor allem aber ein unvergessliches Erlebnis, Spaß und Wohlbefinden in der Luft. Die Aktivitäten finden immer bei gutem Wetter und mit Aussicht auf die Hohe Tatra, das Slowakische Paradies, den Berg Kráľova hoľa, die historische Stadt Levoča, Spišská Nová Ves oder die Zipser Burg statt. Sollte dir die Zips zu eng werden, sei gewiss, dass der Himmel überall geöffnet ist. Diese Profis machen ihn dir bei einem Tandem- oder Solosprung auch an anderen Orten in der Slowakei zugänglich, zum Beispiel in Bidovce bei Košice oder in Lisková bei Ružomberok.
Und wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Du kannst jederzeit wählen, ob du im Windkanal trainierst oder im Tandem mit einer Vertrauensperson aus dem Flugzeug springst. Freilich bietet dir ein Tandemsprung aus 3.000 Metern Höhe eine gehörige Portion Adrenalin.
Nach der Ankunft am Flugplatz absolvierst du eine kurze Vorbereitung, machst dich mit dem Ablauf des Sprungs vertraut und pumpst nach und nach Adrenalin in deine Adern. Du steigst in einen Mi-8-Helikopter ein und genießt 15 Minuten lang den Flug und die Welt um dich herum. Während des Flugs lenkt dich der Coach ab und zerstreut deine Ängste. Der Tandemsprung ist nämlich ein sicheres Erlebnis. Es folgt der Sprung und ein langer freier Fall mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h und einer Dauer von 50 Sekunden. In 1.500 Metern Höhe öffnet der Tandempilot den Fallschirm und die nächsten 5 Minuten genießt du den Flug und die malerische Landschaft aus der Vogelperspektive. Du kannst es ausprobieren, den Fallschirm zu lenken. Die Landung führt für dich der Pilot mit einem sanften Rutsch in den Sitz durch. Und nach dem Sprung? Das gesamte Team gratuliert dir und garantiert einen langandauernden Gute-Laune-Kick. Erfüll dir deinen Traum von einem Helikopterflug und vom Schweben am Himmel, indem du einfach nur ins Unbekannte springst.
3. Nass werden ohne Regen
Rafting-Tour auf Hornád und Bodrog (splavujeme.sk)
Bist du durch eine Schlucht gekrochen und hast du dich unter Felsüberhängen hindurchgezwängt? Hast du schon Adrenalin aus 4.000 Metern Höhe ausprobiert und sehnst dich immer noch nach etwas Starkem? Bist du positiv gestimmt und hast keine Angst vor Kälte oder nassem Wildwasser? Probiere doch eine neue Erfahrung bei einer Flussfahrt aus und sieh dir den Rand der Welt aus einer anderen Perspektive an. Du wirst nass auch ohne Regen, doch in dein Notizbuch notierst du dir in einem Atemzug, dass du deine Freizeit mit Sport, dem Aufenthalt in der Natur, dem Kennenlernen der Natur und gleichzeitig dem Baden im Fluss verbracht hast, je nach deiner Geschicklichkeit. Wenn du ein stabiles Boot hast, wirst du mehr genießen können, erliegst du den Wellen, so wirst du öfter baden. Rafting ist ein wahrer Genuss für dich und deine Nächsten. Du musst nicht zwingend in einem wilden Canyon und einem wackeligen Boot anfangen. Die ruhige Wasseroberfläche der Flüsse Hornád oder Bodrog wird deine Sinne noch mehr anregen. Für schwächere Naturen haben wir einen kurzen Kurs auf dem ruhigen Wasserspiegel des Staudamms Ružínska priehrada parat. Beim Rafting wirst du von erfahrenen Wassercoachs betreut. Aber zögere nicht zu lange, denn einige Flüsse können nur zu einer bestimmten Jahreszeit befahren werden. Das Durchbruchstal von Hornád im Slowakischen Paradies kann man zum Beispiel von Mai bis Ende Oktober bezwingen, und der Wasserstand im Flussbett muss mindestens 70 cm und höchstens 110 cm betragen. Dein Boot lässt du in Hrabušické Mýto zu Wasser und von deiner Seekrankheit wirst du dich erst am Hrdlo Hornádu, am Letanovský Mlyn oder in Čingov unterhalb der Hütte Ihla verabschieden können. Andernorts ist es untersagt, ans Ufer zu gehen! Die Flussfahrt ist nur in Ein- oder Zwei-Mann-Booten möglich und nur mit einer gültigen Genehmigung (Ticket), die vom Flussverwalter ausgestellt wurde!
Wenn du eine Fahrt außerhalb des Nationalparks genießen und das Leben aus der Nähe betrachten möchtest, wähle beispielsweise eine begleitete zweistündige Rafting-Tour auf Hornád von Kysak nach Košice. Ab einer Brücke ist das Wasser ruhig, aber in Trebejov befährt man die Trebejovská Stromschnelle. In Kostoľany nad Hornádom befindet sich wiederum ein kleines Wasserkraftwerk, so dass du das Boot 100 m am Ufer entlang tragen musst. Kurz vor dem Ende der Route erwartet dich die Ťahanovská-Welle, wo du ebenfalls eine Dosis Adrenalin genießen kannst. Mach dir keine Sorgen, auch wenn du versehentlich umkippst. Nichts passiert, die Werft und das Ende der Tour sind 200 m von dir entfernt, und notfalls eilen dir auch diejenigen zur Hilfe, die es am Ufer nicht geschafft haben, ihre Badehosen anzuziehen. Während des Raftings übst du alles Nützliche ein, Fahrt auf stillem Wasser mit leichtem Paddeln, Steinen ausweichen, schnelles Wasser mit Stromschnellen sowie den “Eskimo”. Und nebenher solltest du auch noch die wunderschöne Aussicht auf die umliegende Natur genießen.
Also, haben wir dich überzeugt? Greif nach der Rafting-Tour, werde auch ohne Regen nass und du erhältst ein maßgeschneidertes wasserdurchtränktes Erlebnis.
4. In den Wolken träumen
Ballonfahrt (balon.sk)
Jedes wahre und hochwertige Erlebnis hat seine Zeit. Nicht alles ist hier und jetzt möglich. Es ist jedoch deine Entscheidung, ob du Genuss, Adrenalin, Komfort oder Langeweile bevorzugst. Wenn du jedoch gern etwas Besonderes wählst, das jeder aktive Mensch mit einem „Daumen hoch“ bewertet, dann ist eine Ballonfahrt genau das Richtige für dich. Doch Vorsicht, ein solches Erlebnis der Extraklasse ist nur bei optimalem Wetter und günstiger Windströmung sowie Windgeschwindigkeiten bis 5 m/s möglich. Diese strenge, aber sichere Bedingung fordert dich auf, früher aufzustehen. Die Windgeschwindigkeit schränkt den Ballonflug auf den frühen Morgen oder den späten Nachmittag ein. Tagsüber wirst du dich am Fliegen nicht erfreuen können, da du die Gefahr läufst, sich in der aufgeheizten Atmosphäre starke Windböen einzufangen. Und da ist die Rede nicht mehr vom Adrenalin, sondern von Lebensgefahr.
Nun, hast du dich für einen Flug entschieden? Wenn man sich an die Regeln hält, ist das Fliegen das ganze Jahr über sicher, wenngleich es im Winter am besten ist. Wähle erfahrene Ballonfahrer und einen Flug morgens etwa zwei Stunden nach Sonnenaufgang oder spätnachmittags zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Wenn du gerade schon in den Korb steigst, bete kurz und hör dir wichtige Anweisungen an. Das Flugprinzip eines Heißluftballons basiert auf der physikalischen Eigenschaft warmer Luft, die leichter ist als kalte Luft. Der Pilot erhitzt die Luft im Inneren des Ballons mit einem Brenner und dieser hebt ab. Achte beim Absteigen darauf, wie der Pilot die warme Luft abkühlen oder aus dem Ballon entweichen lässt. Und wie wird er eigentlich gelenkt? Die Stärke des Windes und seine Richtung bestimmen, wohin und mit welcher Geschwindigkeit der Ballon fliegt. Der Wind hat in unterschiedlichen Höhenlagen unterschiedliche Richtung, was beim Aufsteigen oder Absinken auf das gewünschte Flugniveau genutzt wird. Entsprechend kann man auf der Höhe der Bäume fliegen oder man steigt in eine Höhe von mehreren Kilometern auf. Pro Flugstunde solltest du ungefähr 10 bis 12 Kilometer zurücklegen.
Die theoretische Vorbereitung liegt hinter dir, doch wie sieht es mit der praktischen aus? Nun, Make-up ist nicht erforderlich, schadet aber nicht. Es ist auch kein spezieller Raumanzug oder Overall erforderlich. Am sinnvollsten ist leichte, funktionelle Outdoor-Bekleidung. Nichts wird einfrieren, lediglich das Lächeln auf deinem Gesicht, wenn du beim Fotografieren dein Handy fallen lässt. Möglicherweise findest du es noch auf dem Boden, aber du wirst damit nicht mehr angeben können. Und keine Sorge, im Ballon ist es nicht windig, denn du fliegst mit der Geschwindigkeit des Windes, der dich antreibt. Und da man nie genau weiß, wo man landet, in den meisten Fällen jedoch auf einem Feld, ist es ratsam, feste und wasserdichte Schuhe anzuhaben. Ein echter Ballonfahrer hat keine Angst vor richtig viel Schlamm.
Nun, entschlossen? Der Ballon ist ideal für besondere Momente. Wähle den Anlass, Ort und Flugtermin aus und warte nur noch auf gutes Wetter und eine gut gedeckte Kreditkarte. Die Flüge finden an und über der Tatra, über dem Talkessel Košická kotlina und auch außerhalb dessen statt. Es liegt an dir, wem du dieses wundervolle und unvergessliche Geschenk eines Traums in den Wolken schenken möchtest.
5. Eine Felsenstadt bezwingen
Zuckerhut, Schlucht von Zádiel + Dreveník (Hölle)
Ist auf dich schon einmal etwas wie aus einer flauschigen Decke gekrochen? Oder bist du schon über einen Zaun geklettert? Hast du schon einmal ein kriechendes Reptil beobachtet oder einfach nur einen Säugling an der Bettkante? War das ein Adrenalin, nicht wahr? Klettern ist eine Technik, mit der man irgendwohin zu gelangen versucht. Es gibt viele Arten, Stile und Kategorien. Sicherlich bewunderst du am meisten das Berg- oder auch Gipfelsteigen. Wir bieten dir jedoch etwas Zugänglicheres an – nämlich das Felsklettern. Man unterscheidet zwischen dem sog. Free-Solo-Klettern, das ohne jegliche technischen Hilfsmittel und Sicherungen auskommt, und dem Klettern mit Sicherung und mit technischen Hilfsmitteln. Wenn du über keine Erfahrung und physische Vorbereitung verfügst, versuche auf jeden Fall zuerst die sicherere Technik. So hast du mehr Zeit, die umliegende Natur zu genießen und das Adrenalin wird dabei genauso stark deine Adern durchströmen. Es gibt viele Routen und Wege. Mehrere Verbände empfehlen dir gern das Beste für dich. Wir wählen für dich drei Standorte aus, an denen du dich nicht verläufst und wo du mit der Anziehungskraft der Erde und deinen eigenen Grenzen Kräfte messen kannst.
Beginnen wir im Slowakischen Karst – dem größten Karstgebiet der Slowakei. Sein größtes Juwel und Kletterparadies ist die Schlucht Zádielska dolina. In diesem drei Kilometer langen Canyon bietet sich wunderschönes Klettern an kleinen Wänden, aber auch an Längswänden an. Der kompakte Kalkstein ermöglicht sowohl aufliegendes als auch überhängendes Klettern bis zum Schwierigkeitsgrad X. Mehrere Routen erfordern sogar Kletterausrüstung, im gesamten Zádiel gibt es jedoch unendlich viele Routen. Darin sind sich zumindest Felskletterer einig, die immer wieder in diese Schlucht zurückkehren.
Vorsicht, das Klettern im Tal ist zeitlich begrenzt. Du kannst nur vom 1.8. bis 1.3. des Folgejahres klettern und auch dann nicht überall, was von Naturschützern überwacht wird. Selbstverständlich ist es verboten, im Tal und auf dem Gebiet des Nationalparks zu biwakieren und Feuer zu legen.
Die größte Attraktion ist eine Perle der Schlucht von Zádiel und des Slowakischen Karstes – ein massiver Kalksteinturm – Cukrová homoľa (dt. Zuckerhut). Der monumentale Obelisk steht mitten im Tal von Zádiel und ist ein Symbol der schönsten Kletterrouten. Es gibt normalerweise 80 kartierte Routen, die bis zu einer Höhe von 105 Metern führen. Und du genießt dabei nicht nur die Felsen. Mit etwas botanischer Kenntnis stellst du fest, dass du am Fuße des Turms verschiedene Arten von Bergpflanzen beobachten kannst. Umgekehrt wachsen in den höheren Lagen der Wände trockenheits- und wärmeliebende Arten. Ein schönes Paradoxon. Homoľa ist ein beliebter Ort nicht nur für Kletterer, sondern auch für Wanderer, achte deshalb darauf, dass es nicht zu Kollisionen kommt, die dir den Tag vermiesen. Seinen Namen erhielt der Felsen aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem Zuckerhut, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts für die traditionelle Verpackung des weißen Goldes für den Endverbraucher stand (er hatte die Form eines Kegelstumpfes). Der ideale Ausgangspunkt zum Felsenturm ist die Gemeinde Zádiel, von dort folgst du dem roten Wanderweg. Es dauert ungefähr 25 Minuten, talwärts etwas kürzer. Wenn du jedoch vor hast zu klettern, plan dir etwas mehr Zeit ein. Wohin solltest du dich auch beeilen? Vielleicht nur nach Dreveník, einen anderen beliebten Kletterort. Die dortige Felsenstadt (slow. Skalné mesto) ist zugleich das einzige Travertin-Klettergebiet in der Slowakei mit mehr als 120 Kletterrouten. Eine fantastische Szenerie der höllischen Felsenstadt, eine beeindruckende Lage in der Nähe der Zipser Burg, ein Naturschutzgebiet mit einem bemerkenswerten Namen – Dreveník (dt. von Holzburg) und doch nirgendwo Holz, nur Travertin! Hier findest du die Überreste einer slawischen Burg und das Steinerne Paradies (slow. Kamenný raj). Und alles wird ganz vorbildlich auf der UNESCO-Welterbeliste geführt. Achte vor Ort darauf, wie viele Routen dir der Tafelberg mit seinen Felsformationen, Spaltenhöhlen, Schluchten und Abgründen bietet. Am bekanntesten sind die Schluchten Peklo und Steinernes Paradies bzw. die Felsenstadt mit verschiedensten turmartigen Felsformationen. Klettere hier aber auch immer nur so weit, um die Natur nicht zu gefährden und andere Besucher nicht zu verärgern. Klettere nicht zuletzt nach Herzenslust auch in Rozlomyty, an der künstlichen Wand in Košice, wo mehr als 80 Routen für dein Vergnügen, deine Körperkraft und deine Begegnung mit der Realität errichtet wurden. Aufs Wiederklettern, mein Freund!
6. Sich durch den Wald schlängeln
Radwege – Košice (KE.CY)
Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, welchen Fußabdruck du hinterlässt? Einen ökologischen, blutigen, fettigen, zwei- oder einspurigen? Haben wir den Nagel auf den Kopf getroffen? Fährst du gern herum, trittst du gern in die Pedale und bist du dabei stets auf der Suche nach Adrenalin und immer etwas Neuem? Findest du auch, dass Mountainbiken etwas anderes meint, als nur das Umherfahren im Park oder auf einem Waldweg? Fahrrad kann tatsächlich mehr Spaß machen, beispielsweise auf Singletrails, die ausschließlich für die Bedürfnisse unerschrockener und spaßliebender Radfahrer errichtet wurden.
In Košice redet man nicht nur vom Mountainbiken, sondern KE.CY. meint es damit absolut ernst. Gegenwärtig gibt es mehr als 25 km Strecken, die aus fünfzehn Trails bestehen, von denen zwei aufsteigend sind. Schlängele dich also durch den Wald und teste die ostslowakischen Trails. Genieße ordentliche Anlieger, Wellen, Bänke, gespiegelte Traversen oder Flowtrails. Denk an deine Sicherheit, nimm einen Helm und geeignete Kleidung mit. Vergiss nicht, ausreichend zu trinken und verlier dich nicht in Fremdwörtern und -begriffen… Greif lieber nach deinem Terminkalender, um dir freie Termine zu notieren, wann du dich am Rande der zweitgrößten Stadt der Slowakei in die Arme der Natur stürzt. Bist du ein Fan des Flowtrails? Und weißt du überhaupt, was ein Singletrail ist? Hast Du eine Idee? Überprüf dein Fahrrad, schmiere deine Kette ein und wiederhol dir einige Ausdrücke. Du wirst sie brauchen. So etwa den bereits erwähnten Singletrail. Es ist ein Weg nur für dich, ungefähr so breit wie dein Fahrrad. Als echter Flow-Trailer meidest du so klassische Wald- oder Brandwege, die auch für Geländewagen breit genug sind. Du wählst einen schmalen, aber glatten Pfad, der sich kontinuierlich durch die Natur windet. Er beinhaltet technische wie felsige Abschnitte. Du fährst über Baumwurzeln und durch scharfe Steilkurven. Du flitzt über Holzbrücken, Hügel, Mulden, Tables u. ä. In der Umgebung von Košice, auf der Bankov-Seite des Čermeľ-Tals, haben sich solche Radwege bisher unter dem Namen KE.CY (slow. Unsinn) etabliert. Mein Freund, sei gewiss, dies ist kein Unsinn, sondern reale Trails.
Die neuesten Trails findest du in der Umgebung von Hrešná und Kavečany, den sog. Hriešny Trail, der aus mehreren Teilen besteht: Mravenisko, Natural, Výšlapka und Flow Trail. Der Aufbau hat fast zwei Jahre gedauert, es hat sich aber gelohnt. Wenn du dich traust und ein geeignetes Fahrrad besitzt, zögere nicht und sattle es. Die Zugänglichkeit ist ausgezeichnet, die Erlebnisse noch besser. Schlängele dich durch den Wald und sende eine Nachricht. Wir warten auf Nachrichten des Monats.